07.11.2025

Deutsch-Französischer Austausch 2.0 zum JTF

Ein Mann erklärt einer Gruppe in der Werkhalle die Arbeitsweise seines Unternehmens, im Hintergrund Holzplatten und Maschinen
LOWALL-Mitgründer Yves Lozacheur erklärt, wie sein Start-up arbeitet. 
© Région Sud

Nach einem ersten Austausch in Sachsen im März 2025 war die Fachstelle JTF des SMIL nun zu Gast in der französischen Region Provence-Alpes-Côte-d’Azur

Vom 15. bis 16. Oktober trafen sich die Mitarbeiter der Verwaltungen beider Regionen in Marseille, um sich über den Just Transition Fund (JTF) auszutauschen. Das Programm wurde von der Just Transition Platform der Europäischen Kommission begleitet, die die Umsetzung des JTF in Europa unterstützt.

Frankreich hat den Kohleausstieg bereits vollzogen: 2022 wurde das letzte Kohlekraftwerk der Region Provence-Alpes-Côte-d’Azur in ein Biomassekraftwerk umgewandelt. Eine Herausforderung bleibt jedoch der Hafen von Marseille-Fos mit seinem großen Industriegebiet. Hier setzt der JTF in der Region an, um die Wirtschaft und Industrie fit für eine saubere Zukunft zu machen – ähnlich wie in Sachsen mit Maßnahmen in den Bereichen nachhaltige Energien, Kreislaufwirtschaft und Innovation.

Eine wichtige Säule des Austauschs waren Workshops, beispielsweise zu den Themen »Verknüpfung von Forschung und Wirtschaft im Rahmen der JTF-Förderung” oder »Einsatz neuer Finanzierungsmodelle”. Daneben hatte die Fachstelle JTF die Gelegenheit, eine Reihe von regionalen Akteuren und Projektträgern kennenzulernen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Das Start-up LOWALL führte durch die neue Werkhalle, in der unter anderem Holzplatten aufbereitet werden, die anschließend in Gebäuden verbaut werden. Um Ressourcen zu schonen, wurden nur gebrauchte Maschinen angeschafft und selbst das Stahlgerüst der Halle ist secondhand. Ein paar Orte weiter, in seiner noch kleinen Produktionsstätte, berichtete Gwenaël Kervajan mit viel Herzblut von seinem Vorhaben, Batterien ein zweites Leben zu geben: Beim Start-up Ré-LION werden Akkus von E-Autos und E-Bikes recycelt und so einer neuen Nutzung zugeführt. Über den JTF unterstützt die Region das zukunftsträchtige Thema.

Zurück in Sachsen mit vielen Eindrücken und Informationen aus Südfrankreich konnten bereits einige Kontakte aus Wissenschaft und Wirtschaft vermittelt werden. Die Verwaltungen haben nun einen engen Draht und werden sich auch künftig über Themen der EU-Förderung und eines gerechten Übergangs austauschen und sich in Brüssel für unsere Regionen und ihre Herausforderungen einsetzen.

Weitere Informationen zum JTF in Sachsen auf der Website des SMIL

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